Erfahren Sie in diesem Interview, warum die Wahl der richtigen Klinik entscheidend für Ihre Heilungschancen sein kann. Wir erklären, worauf es bei der Diagnose und Therapie von Lungenkrebs ankommt und warum die Behandlung in einem zertifizierten Lungenkrebszentrum ratsam ist. Lesen Sie, welche neuen Möglichkeiten es gibt und warum Experten heute optimistischer sind als noch vor 20 Jahren.
Prof. Dr. med. Hans-Georg Kopp
Chefarzt der Onkologie am Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart
Karin Strube
Mitgründerin und geschäftsführende Gesellschafterin der Strube Stiftung
Symptome und erster Arztbesuch:
Qualitätsgesicherte Krebszentren:
Deutsches Gesundheitssystem:
Heilbarkeit von Lungenkrebs:
Fortschritte in Diagnostik und Therapie:
Prinzipiell ist der Gang zum Hausarzt mit neu aufgetretenen Beschwerden immer gut. Am Tag kommen z.B. 100 Menschen mit Rückenschmerzen und man muss den rausfinden, bei dem die Schmerzen eine schwerwiegende Ursache haben. Dafür sind die Hausärzte die optimalen Profiler im ersten Schritt.
Wenn eine Atem-Symptomatik neu auftritt und lange nicht besser wird, wird der Hausarzt zum Lungenfacharzt oder direkt in die Klinik überweisen. Ein weiteres Alarmsignal sind Blutbeimengungen beim Husten. Da geht es in der Regel direkt in die Klinik und da ist eine schnelle und möglichst korrekte Diagnose wichtig. Wenn Lungenkrebs im Verdacht ist, lohnt es sich in ein sogenanntes zertifiziertes Lungenkrebs-Zentrum zu gehen. Diese sind über www.oncomap.de zu finden.
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Mehr InformationenDie Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert die Krebszentren. Hier geht es immer um eine Mindestfallzahl und um Erfahrung. Hat ein Krankenhaus ausreichend Erfahrung, weil dort ausreichend viele Patienten sind? Gibt es ausreichend Ärzte und Personal, um eine zielgenaue Diagnostik zu betreiben?
Es ist zum Beispiel gar nicht so leicht, einen Lungenherd zu treffen. Es kann vorkommen, dass die erste Biopsie nicht diagnostisch ist, dann sagt der Pathologe: Vielen Dank für die Einsendung von normalem Lungengewebe. Je häufiger das in einer Klinik gemacht wird, je zielgenauer man ist, je besser Bilder aus der Erfahrung heraus beurteilt werden, umso schneller kommt man zur richtigen Diagnose. Und mit der richtigen Diagnose kommt die optimale Therapie.
Viele haben die Vorstellung, dass unser deutsches Gesundheitssystem eine einheitlich gute Qualität hat. Aber bei bestimmten Krankheiten gibt es deutliche Unterschiede. Unterschiede in der Diagnostik, in der Therapie und vor allem in der stadiengerechten Therapie.
Es gab letztes Jahr eine Studie, in der zum ersten Mal gezeigt werden konnte, dass gerade bei Lungenkrebs die Ergebnisse bei frühen, heilbaren Stadien (Ergebnisse gemessen am Überleben der Patienten) unterschiedlich sind, wenn sie an einem Lungenkrebs-Zentrum (von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert) behandelt und diagnostiziert werden als an einem Nicht-Lungenkrebs-Zentrum. Da ist ein klarer Unterschied in Zahlen, Daten und Fakten.
Deshalb die klare Empfehlung, sich in ein Lungenkrebs-Zentrum zu begeben, wenn Lungenkrebs im Verdacht ist.
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Es kommt drauf an. Ein zum Beispiel durch Zufall entdeckter kleiner lokal begrenzter Lungenkrebs von einem Zentimeter Größe würde man primär operativ entfernen. Damit hat man eine sehr hohe Heilungschance von über 90%. Aber mit jedem Millimeter (das ist ganz streng korreliert) Zunahme des Primärtumors wird die Heilungschance geringer. Deshalb sind die Stadieneinteilungen ganz genau: bis einen Zentimeter, bis zwei bis drei bis vier. Und schon ein Tumor, der vier Zentimeter Durchmesser hat, aber nur auf die Lunge beschränkt ist und sonst keine Metastasen macht, hat schon eine so hohe Rückfallwahrscheinlichkeit nach einer alleinigen Operation, dass zusätzlich eine Chemotherapie empfohlen wird, um die Sicherheit zu erhöhen.
Die Rückfallwahrscheinlichkeit korreliert streng mit der Tumorgröße, weil der Tumor dann wahrscheinlich schon gestreut hat auch wenn man es nicht sehen kann.
Rückfall bedeutet nicht, dass die Krankheit von außen wieder zurückkommt, sondern Rückfall bedeutet: Der Lungen-Chirurg hat zwar alles rausgenommen, aber irgendwo sind Mikro-Metastasen, also mikroskopisch verstreute Zellen, die dann wieder wachsen. Und dieses Risiko ist schon bei sehr kleinen Lungenkarzinomen hoch.
In den letzten zehn Jahren wurden große Fortschritte in der Diagnostik und in der Therapie erzielt. Vor 20 Jahren hat die Beschäftigung mit Patienten mit Lungenkarzinom nicht sehr viel Befriedigung verschafft. Man hatte sehr ineffektive Therapien und konnte bestenfalls häufig nur Symptome lindern. Manchmal war die Schmerztherapie wichtiger, als überhaupt etwas gegen den Krebs zu tun. Das hat sich grundlegend geändert.
Als Onkologe hat man mehr Freude, wenn man ursächlich helfen kann. Das hat sich stark geändert und daran ist vor allem die Diagnostik entscheidend beteiligt. Heutzutage gibt es die molekulare Diagnostik und das ist der entscheidende Punkt: Welches Lungenkarzinom habe ich ganz genau vor mir und wie soll es individualisiert optimal behandelt werden? Da muss man sich spezialisieren. Die Erfolge sind so viel besser und auch für viele Patienten langfristig so viel besser, dass man mit einem positiven Abschluss-Statement aufwarten kann.
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