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Banner: Wie stärke ich meine Resilienz?

Fokus auf eine konstruktive Bewertung

Wie können wir resilienter werden im Angesicht einer Krebserkrankung? Wie im vorhergehenden Beitrag hervorgehoben, tendieren die Optimisten dazu positive Ergebnisse zu erwarten. Tatsache ist aber, dass es durchaus in unserer Hand liegt, ob diese positiven Ereignisse eintreten oder nicht. Denn -und das mag zunächst erstaunlich klingen- vieles von dem, was um uns, mit uns passiert, obliegt einer Interpretation. Das berühmte halb volle oder halb leere Glas! Und wie so häufig, gibt es einen sich selbst verstärkenden Effekt.

Karin Strube

Mitgründerin und geschäftsführende Gesellschafterin der Strube Stiftung

Dr. Jens Stäudle

Leiter der Krebsberatungsstelle LINA am Robert Bosch Krankenhaus Stuttgart

Selbstverständlich wird jeder entsetzt sein, der eine Krebsdiagnose erhält. Und dann?

Ihr Denken und Fühlen kann in eine negative und destruktive Spirale gelangen. Oder es kann sein, dass Sie nach dem ersten Schock bald wieder Zuversicht schöpfen.

Lassen Sie uns zwei Beispiele anschauen:

Der Arzt, der Sie durch Ihre Erkrankung hindurch begleiten soll, ist als begnadeter Diagnostiker und Therapeut bekannt. Aber es stellt sich heraus, dass er auch sehr distanziert und ein schlechter Kommunikator ist.

Die Interpretation, bzw Deutung dieser Gesamtsituation liegt bei Ihnen! Wollen Sie den guten Therapeuten sehen, oder eher den schlechten Kommunikator? Vielleicht sind Sie ein guter Kommunikator? Vielleicht wäre es ein Ansatz, dass Sie hier eine Brücke bauen und die Kommunikation von Ihrer Seite aus steuern. Das wäre ein Beispiel, wie die Deutung einer Situation Sie zum Handeln befähigt.

Ein anderes Beispiel:

Chemotherapien sind oftmals toxisch (giftig). Worauf setzen Sie Ihr Augenmerk? Dass die Zytostatika die bösartigen Zellen zerstören? Oder, dass diese auch bei den gesunden Zellen einigen Schaden anrichten und Ihnen die Haare ausgehen werden?

Mit beiden Beispielen ist nicht gemeint, dass man die Realität ignoriert! Die Realität ist fast immer mit guten und schlechten Aspekten ausgestattet. Aber worauf setzen Sie Ihr Augenmerk? In welche Richtung lassen Sie Ihre Gedanken fließen? Immer destruktiver, oder konstruktiver? Wobei mit konstruktiv gemeint ist, dass sie handlungsfähig bleiben.

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Negative Gedanken

Negative Gedanken folgen oftmals solchen Strukturen:

  • Alle sind schlecht/Alles ist schlecht
  • Es gibt nur eine Lösung
  • Ich bin schuld, er/sie ist schuld
  • Probleme sind riesengroß oder irrelevant
  • Irrationales/magisches Denken

Hier ist es wichtig diese negative Gedankenspirale zu durchbrechen! Sie verstärkt sich sonst immer weiter. Denn den negativen Gedanken folgen entsprechende Gefühle. Und diese bremsen unsere Tatkraft aus! Erst mal kurzfristig raus aus der negativen Spirale!

Tipps & Tricks

  • Freunde treffen
  • Gute Musik hören, oder wer kann, selbst machen
  • Mit dem Hund raus
  • Was Leckeres kochen (eventuell recht aufwendig)
  • Eine Nacht drüber schlafen

Achtung! Wenn ich krank bin und mich mies fühle, habe ich die Tendenz, die Allgemeinsituation negativer zu bewerten als sie eigentlich ist. Wenn der Kopf wieder frisch ist, dann versuchen Sie ihre irrationalen Ängste und Sorgen zu hinterfragen. Holen Sie sich evtl. Hilfe dafür.

Versuchen Sie Ihre negativen Gedanken nach folgenden Kriterien zu bewerten

  • Sind sie rational?
  • Sind sie logisch fundiert?
  • Sind sie empirisch belegbar?
  • Sind sie der Situation angemessen?

Holen Sie sich Hilfe, wenn Sie das nicht gut alleine bewerten können, bzw. merken, dass sie wieder in alte Muster zurückfallen. Sind alle relevanten Informationen verfügbar? Woher bekomme ich diese? Dies führt auch zu einer emotionalen Stabilisierung! Somit werden Sie wieder handlungsfähig! Dann können sie auch wieder einiges aus dem Film „Verantwortung übernehmen“ umsetzen.

Vielleicht gehen Sie auch der Frage nach, welche weiteren Stressoren Sie denn in Ihrem Leben bisher mitgeschleppt haben? Einfach toleriert haben? Aber jetzt kommen diese „kleinen“ Stressoren noch zur Krebserkrankung hinzu! Da wird es Zeit, einiges abzustellen, was bisher toleriert wurde.

Stressoren

  • Dauerbelastungen (Job, Familie, wirtschaftliche Nöte)
  • Belastendes Lebensereignis (Krankheit, wirtschaftliche Lage, Rollenbild, Angst)
  • Alltagsärgernisse

Bewerten Sie die Stressoren neu (insbesondere die Dauerbelastungen) und stellen Sie all das ab, was relevant genug ist. Und auch hier lohnt es sich bestimmt um Hilfe zu bitten! Holen Sie sich die Unterstützung, die Sie brauchen.

Das führt uns auch zu dem vierten und letzten Beitrag zum Thema Resilienz: