Banner Zurück in den Job

Betriebliche Sozialberatung als zentrale Anlaufstelle

Viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine betriebliche Sozialberatung an. Diese Einrichtung unterstützt Beschäftigte in schwierigen Lebenslagen – sei es aufgrund einer schweren Erkrankung, familiärer Belastungen oder beruflicher Herausforderungen. Betroffene können sich mit jeglichen Anliegen dorthin wenden.

Cordula Bredemeier, Mitarbeiterin der betrieblichen Sozialberatung bei der Robert Bosch GmbH erklärt, wie die Sozialberatung bei der Wiedereingliederung nach einer schweren Erkrankung wie Krebs Unterstützung bietet.

Foto von Cordula Bredemeier. Mitarbeiterin der betrieblichen Sozailberatung bei der Robert Bosch GmbH

Cordula Bredemeier

Mitarbeiterin der betrieblichen Sozialberatung bei der Robert Bosch GmbH

Foto von Dr. Jens Stäudle, Leiter der Krebsberatungsstelle LINA am Robert Bosch Krankenhaus Stuttgart

Dr. Jens Stäudle

Leiter der Krebsberatungsstelle LINA am Robert Bosch Krankenhaus Stuttgart

Inhaltsverzeichnis

Betriebliche Sozialberatung

  • Anlaufstelle für Beschäftigte mit beruflichen, privaten oder gesundheitlichen Herausforderungen
  • Unterstützung bei der Wiedereingliederung nach schweren Erkrankungen

Wiedereingliederung nach einer Krebserkrankung

  • Hilfe bei der Vereinbarkeit von Therapie, Untersuchungen und Arbeit
  • Beratung zu möglichen Schritten für eine schrittweise Rückkehr
  • Orientierung durch Erfahrungswerte anderer Betroffener

Zusammenarbeit mit dem betriebsärztlichen Dienst

  • Medizinische Fragen werden von Werkärztinnen und -ärzten betreut
  • Sozialberatung kümmert sich um psychosoziale und organisatorische Aspekte

Wichtigkeit einer frühzeitigen Beratung

  • Viele Betroffene warten zu lange und machen sich unnötig viele Sorgen
  • Frühe Gespräche helfen, Ängste zu nehmen und Lösungen zu finden

Vertraulichkeit und Schweigepflicht

  • Keine Weitergabe von Informationen ohne Zustimmung
  • Interne Kommunikation nur bei vorliegender Schweigepflichtsentbindung

Unterstützung über die Wiedereingliederung hinaus

  • Hilfe bei Kinderbetreuung, Haushalt, finanziellen Fragen
  • Unterstützung bei psychischen Belastungen, z. B. nach Depressionen

Empfehlung

  • Beschäftigte sollten sich frühzeitig über die betriebliche Sozialberatung informieren
  • Beratung nutzen, um Sorgen zu reduzieren und Lösungen für eine erfolgreiche Rückkehr ins Berufsleben zu finden

Unterstützung bei der Rückkehr nach einer Krebserkrankung

Ein besonders wichtiges Thema ist die Wiedereingliederung nach einer schweren Krankheit, beispielsweise nach einer Krebserkrankung. Viele Betroffene stehen vor der Frage: Wie lassen sich Therapien, ärztliche Untersuchungen und die Rückkehr in den Beruf miteinander vereinbaren? Hier kann die betriebliche Sozialberatung frühzeitig helfen, indem sie erste Gespräche anbietet, Sorgen aufnimmt und mögliche Schritte für eine berufliche Rückkehr aufzeigt.

Ein Vorteil ist, dass sich Betroffene nicht allein auf diesen Prozess einstellen müssen. Die Sozialberatung kann anhand von Erfahrungswerten Beispiele geben, wie andere in einer ähnlichen Situation ihre Wiedereingliederung gestaltet haben. Dies gibt Orientierung und hilft, den individuellen Weg zu planen.

Keine Lust zu Lesen? Hier sind alternative Medien:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Podigee. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Zusammenarbeit mit dem betriebsärztlichen Dienst

Die betriebliche Sozialberatung arbeitet eng mit dem betriebsärztlichen Dienst zusammen. Während die Werkärztinnen und -ärzte die medizinische Perspektive abdecken, bietet die Sozialberatung Unterstützung bei psychosozialen und organisatorischen Fragen. Gemeinsam werden Lösungen entwickelt – etwa für eine schrittweise Rückkehr an den Arbeitsplatz oder für mögliche Anpassungen der Arbeitsbedingungen.

Frühzeitige Beratung ist wichtig

Ein häufiger Fehler besteht darin, sich erst sehr spät an die Sozialberatung zu wenden. Oft drehen sich Betroffene lange im Kreis, weil sie sich viele Gedanken und Sorgen machen, anstatt sich frühzeitig beraten zu lassen. Daher ist es ratsam, bereits bei den ersten Fragen Kontakt aufzunehmen. In einem unverbindlichen Gespräch können Ängste angesprochen und erste Lösungsansätze entwickelt werden.

Vertraulichkeit und Schweigepflicht

Ein besonders wichtiger Punkt ist die Vertraulichkeit der Gespräche. Die betriebliche Sozialberatung unterliegt der Schweigepflicht – das bedeutet, dass keine Informationen ohne Zustimmung der betroffenen Person weitergegeben werden. Auch innerhalb des Teams tauschen sich die Beraterinnen und Berater nur dann über konkrete Fälle aus, wenn eine Schweigepflichtsentbindung vorliegt.

Unterstützung über die Wiedereingliederung hinaus

Neben der beruflichen Wiedereingliederung können auch viele weitere Themen eine Rolle spielen. Dazu gehören zum Beispiel: 

  • Kinderbetreuung: Was tun, wenn sich durch die Erkrankung die Betreuungssituation verändert?
  • Haushaltshilfen: Welche Möglichkeiten gibt es, Unterstützung im Alltag zu erhalten?
  • Finanzielle Fragen: Wo gibt es Hilfsangebote oder Unterstützungsmöglichkeiten?
  • Psychische Belastungen: Auch nach einer schweren Erkrankung oder einer Depression kann es hilfreich sein, sich Unterstützung für den Wiedereinstieg zu holen.

Fazit: Informieren und Unterstützung nutzen

Viele große Unternehmen bieten eine betriebliche Sozialberatung an. Beschäftigte, die sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden, sollten sich frühzeitig über dieses Angebot informieren und Kontakt aufnehmen. Die Beratung kann helfen, Sorgen zu reduzieren, Lösungen zu finden und eine Rückkehr in den Arbeitsalltag bestmöglich zu gestalten.