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Yoga und Krebs: Wo finden Krebspatienten geeigneten Yoga Unterricht?

Professor Dr. Cramer forscht im Bereich der Onkologie zur Komplementärmedizin und speziell zu Yoga. Er ist sowohl am Universitätsklinikum in Tübingen als auch am Bosch Health Campus tätig.

Yoga und Sport: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Zunächst einmal gibt es viele Gemeinsamkeiten zwischen Yoga und Sport. Yoga wird oft als Sport betrachtet und viele Aspekte überschneiden sich, aber Yoga muss nicht zwingend ausgeübt werden, um gesundheitliche Vorteile zu erzielen. Studien zeigen, dass auch andere körperliche Aktivitäten wie Krafttraining und Ausdauersport bei vielen Symptomen helfen können. Yoga bietet jedoch zusätzliche Optionen.

Prof. Dr. Holger Cramer Forscher im Bereich komplementärmedizinischer Verfahren

Prof. Dr. Holger Cramer

Forscher im Bereich komplementärmedizinischer Verfahren

Karin Strube Mitgründerin und geschäftsführende Gesellschafterin der Strube Stiftung

Karin Strube

Mitgründerin und geschäftsführende Gesellschafterin der Strube Stiftung

Inhaltsverzeichnis

Yoga als begleitende Krebstherapie:

  • Hilft bei verschiedenen Symptomen und kann in schweren Zeiten unterstützen.
  • Kombiniert körperliche Aktivität, Atemübungen und Meditation.

Einstieg in Yoga:

  • Es ist wichtig, die Grundlagen unter Anleitung zu lernen, um Verletzungen zu vermeiden.
  • Nach dem Erlernen der Basics kann man selbstständig weitermachen.

Unterschiedliche Yogastile:

  • Viele verschiedene Stile, oft mehr Marketing als notwendige Differenzierung.
  • Wichtiger als der Stil ist der Fokus auf Atmung und Entspannung.
  • Sehr fordernde Stile wie Power Yoga sind eher für gesunde Menschen geeignet.

Kosten von Yoga:

  • Variieren stark, von günstigen Kursen in Volkshochschulen bis hin zu teuren Studios.
  • Es gibt kostenfreie Angebote wie „Yoga im Park“.
  • Krankenkassen können unter Umständen einen Teil der Kosten übernehmen.

Yoga und Spiritualität:

  • Yoga in Deutschland ist meist nicht religiös gebunden.
  • Es ist möglich, Yoga zu praktizieren, ohne die eigene Spiritualität oder religiöse Überzeugungen zu kompromittieren.

Männer und Yoga:

  • Yoga wird hauptsächlich von Frauen praktiziert, was an einem falschen Image liegt.
  • Es gibt Yoga-Ressourcen speziell für Männer, um sie zu motivieren.

Aufhören mit Yoga nach überstandener Krankheit:

  • Bei vorübergehenden Symptomen ist es möglich, Yoga wieder aufzugeben.
  • Bei chronischen Symptomen sollte Yoga langfristig beibehalten werden.

Die Besonderheiten von Yoga

Yoga unterscheidet sich von vielen anderen Formen der körperlichen Aktivität dadurch, dass es mehr als nur Bewegung ist. Ein wesentlicher, oft übersehener Bestandteil von Yoga sind die spezifischen Atemtechniken. Diese sind von großer Bedeutung, da sie direkten Einfluss auf unser autonomes Nervensystem haben. Das autonome Nervensystem steuert viele unbewusste Prozesse im Körper und kann eigentlich nicht beeinflusst werden. Aber über die Atmung ist dies möglich. Deshalb sind Atemtechniken im Yoga so wichtig.

Zusätzlich zu den Atemübungen bietet Yoga Entspannungstechniken bis hin zur Meditation. Aus der Yogaforschung und anderen Studienbereichen ist bekannt, dass Meditation ein wirkungsvolles Instrument sein kann, um sowohl psychische als auch körperliche Symptome zu lindern. Yoga vereint somit körperliche Aktivität, Atmung und Meditation zu einer ganzheitlichen Praxis. Teilweise wird auch der Lebensstil einbezogen, einschließlich Empfehlungen zur Ernährung. Das alles zusammen ist mehr als: Sei körperlich aktiv.

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Bewusste und achtsame Bewegung im Yoga

Ein weiterer Unterschied zu anderen Sportarten liegt in der Achtsamkeit. Im Fitnessstudio wird man oft durch Musik oder andere Menschen abgelenkt, was es schwer macht, sich vollständig auf das eigene Tun zu konzentrieren. Viele suchen diese Ablenkungen sogar bewusst. Im Yoga hingegen liegt der Fokus darauf, bewusst und achtsam zu agieren. Beim Yoga konzentriert man sich auf die Atmung, die synchronisiert wird mit den Bewegungen, sowie auf die Körperhaltung. Idealerweise gibt es keine Ablenkungen.

Manche sprechen von einer „inneren Involviertheit“ in die eigenen Handlungen. Diese könnte eine spezifische Wirkung entfalten, die über die rein physiologische Wirkung der Bewegung hinausgeht.

Foto wie man bewusst beim Yoga atmet

Gedankenkarussell bei Krebspatienten: Wie Yoga helfen kann

Krebspatienten sind oft gefangen in einem Gedankenkarussell, das von Sorgen um die Zukunft und den Verlauf der Therapie geprägt ist. In solchen Situationen kann es äußerst hilfreich sein, dieses Gedankenkarussell zu unterbrechen – zum Beispiel durch eine Yoga-Stunde, in der man sich ausschließlich auf die Übungen konzentriert, anstatt über die Therapie nachzudenken.

Achtsamkeit und das Unterbrechen des Grübelns

Das Grübeln ist ein häufiges Symptom bei Menschen, die stark belastet sind. Es kann sogar zu einem Symptom einer Depression werden, muss es aber nicht zwangsläufig. Dieses Nachgrübeln gilt als ein zentrales Merkmal der Depression, und alles, was es unterbrechen kann, ist potenziell hilfreich. Achtsamkeit und Yoga bieten hier einen wirkungsvollen Gegenpol zum Grübeln und können dadurch eine antidepressive Wirkung entfalten. Studien belegen, dass dieser Achtsamkeitsaspekt besonders hilfreich gegen depressive Symptome sein kann und möglicherweise auch präventiv wirkt.

Die Herausforderung: Wie sollte man Yoga lernen?

Viele fragen sich, wie man am besten Yoga lernen sollte. Reichen YouTube-Videos oder Bücher, oder braucht es mehr? Hier ist es wichtig, zwischen dem Üben von Yoga und dem Lernen von Yoga zu unterscheiden.

Foto einer Frau, die neben Yoga ein buch liest

Verletzungsrisiken beim Yoga

Studien haben gezeigt, dass unerwünschte Ereignisse beim Yoga auftreten können, auch wenn Yoga oft als sanft und ungefährlich angesehen wird. Doch es gibt auch schwerwiegendere Verletzungen. Etwa jeder fünfte Yoga-Praktizierende hat sich schon einmal verletzt. Besonders gefährdet sind Menschen mit Vorerkrankungen, weshalb es wichtig ist, diese Einschränkungen offen mit dem Yogalehrenden zu kommunizieren.

Der sichere Weg: Yoga unter Anleitung lernen

Ein weiterer Risikofaktor ist das Erlernen von Yoga ohne fachliche Aufsicht. Das Üben allein, sei es mit einem Buch oder einem Internetvideo, ohne eine Rückmeldung durch einen erfahrenen Yogalehrenden, erhöht das Verletzungsrisiko. Daher ist es ratsam, die Grundlagen des Yoga unter Anleitung zu erlernen. Hat man die Basics einmal gelernt, zeigen Studien, dass man problemlos alleine weiterüben kann – etwa mit Büchern, Videos oder anderen Unterrichtsmaterialien. Die anfängliche Anleitung durch eine Lehrperson ist jedoch wichtig, um körperliche und geistige Überforderungen zu vermeiden.

Die Herausforderung: Einen guten Yogalehrer finden

Die Qualität von Yogalehrenden kann stark variieren. Es gab sogar einen großen Artikel im „Spiegel“, in dem eine aus Indien stammende Frau die schlechte Qualität vieler Yogastunden in Deutschland kritisierte. Dies wirft die Frage auf: Wie findet man einen guten Yogalehrer? Woran erkennt man als Laie, ob ein Lehrer gut ist oder nicht?

Yogalehrer: Kein geschützter Begriff

Man muss in Deutschland keine Ausbildung machen, um sich „Yogalehrer“ nennen zu dürfen. Theoretisch kann jeder ein Yogastudio eröffnen und das Wort „Yoga“ darauf schreiben, weil dieser Begriff in Deutschland nicht geschützt ist. Das gilt sowohl für den Begriff „Yoga“ als auch für „Yogalehrer“ oder „Yogalehrerin“. Jeder darf sich so nennen, unabhängig von der Ausbildung.

Natürlich können bei solchen Kursen Vorfälle passieren, und die Verantwortlichen können dann haftbar gemacht werden. Doch grundsätzlich ist es jedem erlaubt, ein Yogastudio zu eröffnen. Es gibt tatsächlich sehr kurze Ausbildungsprogramme, aus denen sowohl gute als auch schlechte Yogalehrer hervorgehen können. Leider gibt es kein klares Gütesiegel, das hohe Standards garantiert.

Berufsverbände als Qualitätsmerkmal

Ein hilfreicher Indikator für die Qualität eines Yogalehrers sind die Berufsverbände. In Deutschland gibt es mehrere solcher Verbände, die strenge Kriterien haben. Ein Beispiel ist der Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland (BDYoga). Dieser Verband verlangt, dass angehende Yogalehrer mehrere 100 bis 1000 Stunden Yoga-Unterricht absolvieren und unter Supervision Lehrproben ablegen. Wenn ein Yogalehrer oder eine Yogalehrerin durch einen solchen Verband zertifiziert ist, kann man davon ausgehen, dass die Person eine fundierte Ausbildung hat.

Medizinische Grundausbildung als Vorteil

Ein zusätzlicher Vorteil, besonders für Patienten, kann eine medizinische Grundausbildung des Yogalehrers sein. Physiotherapeuten und Pflegekräfte entscheiden sich häufig dafür, eine Yogalehrer-Ausbildung zu machen. Auch Ärzte bieten manchmal Yoga-Therapien an. Eine medizinische Grundausbildung ist kein Muss, um ein guter Yogalehrer zu sein, aber es kann helfen, da solche Lehrer die medizinischen Hintergründe besser verstehen. Wenn also jemand eine gute Yoga-Ausbildung und zusätzlich medizinisches Wissen mitbringt, hat man den „Jackpot“.

Kriterien zur Auswahl eines Yogalehrers

In größeren Städten ist es oft leichter, einen qualifizierten Yogalehrer zu finden. Auf dem Land kann es schwieriger sein, aber es lohnt sich, verschiedene Angebote auszuprobieren. Einige wichtige Kriterien zur Beurteilung eines Yogalehrers sind:

  • Respekt vor persönlichen Grenzen: Wenn Ihre Grenzen nicht respektiert werden, sollten Sie den Lehrer wechseln.
  • Anpassung an individuelle Bedürfnisse: Gute Lehrer passen die Übungen an die Fähigkeiten der Teilnehmer an.
  • Zertifizierungen durch Berufsverbände: Achten Sie auf eine Zertifizierung durch anerkannte Berufsverbände.

Die Kosten für Yogaunterricht: Ein Überblick

Die Kosten für Yogaunterricht können stark variieren. Während nach oben hin keine Grenzen gesetzt sind, gibt es nach unten eine gewisse Baseline. Die Preise hängen stark davon ab, wo man den Unterricht besucht.

Bild eines 20 Euro Scheins zwischen den Yoga Utensilienm (Matte etc)

Kosten in Volkshochschulen und Gemeindezentren

In Volkshochschulen liegt der Preis pro Stunde oft im Bereich von 10 bis 12 Euro. Auch wenn diese Kurse weniger „fancy“ erscheinen mögen als solche in teureren Studios, bieten viele Volkshochschulen hochwertigen Yogaunterricht durch gut ausgebildete Lehrer an. Darüber hinaus gibt es auch in Gemeindezentren oder anderen lokalen Einrichtungen oft günstige Yogaangebote, die dennoch qualitativ hochwertig sind. Generell sind die Preise für eine Yogastunde, die meist 90 Minuten dauert, im zweistelligen Bereich anzusiedeln.

Preise in exklusiven Studios

In exklusiven Studios, insbesondere in Städten wie München oder Stuttgart, können die Kosten jedoch deutlich höher ausfallen. Hier liegt der Preis oft bei 25 Euro pro Stunde oder sogar mehr. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass der Unterricht qualitativ besser ist als der in günstigeren Einrichtungen.

Unterstützung durch Krankenkassen

Einige Krankenkassen bieten einen Zuschuss für Yogaunterricht an, jedoch ist dieser in der Regel gedeckelt und wird nur einmal im Jahr gewährt. Den Großteil der Kosten muss man selbst tragen.

Kostenfreie Yoga-Angebote: Yoga im Park

In Stuttgart gibt es beispielsweise das Angebot „Yoga im Park“, das kostenlos ist und jedem offensteht. Obwohl es hier keine eins-zu-eins Betreuung gibt, da die Teilnehmerzahl oft groß ist, bietet „Yoga im Park“ eine Möglichkeit, Yoga in einer entspannten und zugänglichen Atmosphäre zu praktizieren.

Dieses Angebot ist besonders für Menschen attraktiv, die Yoga ausprobieren möchten, ohne viel Geld auszugeben. Zudem fördert es die Teilnahme auch für diejenigen, die sich teurere Kurse nicht leisten können. Die Stadt Stuttgart zeigt damit, wie wichtig es ist, niederschwellige und kostenfreie Angebote im Bereich Sport und Bewegung zu schaffen. Es bleibt zu hoffen, dass auch andere Städte diesem Beispiel folgen und ähnliche Initiativen anbieten.

Die Vielfalt der Yogastile: Worauf sollte man achten?

Es gibt eine Vielzahl von Yogastilen, viele mit komplizierten Namen, die es schwer machen, den Überblick zu behalten. Gerade für Anfänger kann das verwirrend sein. Aber ist es wirklich wichtig, welchen Yogastil man wählt, besonders als Krebspatient?

Die Bedeutung der Yogastile: Mehr Marketing als Notwendigkeit?

Manchmal scheint es, als ob die Vielzahl der Yogastile eher ein Marketinginstrument ist, mit dem sich Yogalehrer voneinander abgrenzen wollen. Natürlich gibt es auch traditionelle Yogastile und -traditionen, die historisch gewachsen sind. Dennoch ist es oft schwer nachzuvollziehen, woher welcher Stil stammt und was ihn ausmacht.

In einer breiten Untersuchung der Studienlage zu Yoga wurden die sogenannten Prädiktoren für ein positives Ergebnis untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass der Yogastil selbst nicht entscheidend ist – weder krebsspezifisch noch allgemein. Das bedeutet, dass der Yogastil nicht unbedingt das Ergebnis beeinflusst, sodass man bei der Auswahl viel nach persönlichen Vorlieben gehen kann.

Unterschiede innerhalb der Yogastile

Es gibt Unterschiede zwischen den Yogastilen, aber oft unterscheiden sich Yogalehrer innerhalb eines Stils mehr voneinander als Lehrer zwischen verschiedenen Stilen. Ein Beispiel sind die Korrekturen und der Einsatz von Hilfsmitteln wie Klötze und Gurte. Manche Yogastile verwenden diese Hilfsmittel exzessiv, während andere sie gar nicht einsetzen. Für das Verletzungsrisiko spielt das jedoch keine Rolle – es hängt eher davon ab, was einem persönlich angenehm ist.

Wichtige Aspekte bei der Auswahl eines Yogastils

Ein wichtigerer Aspekt als der Stil selbst ist der Fokus der Yogastunde. Auf den Webseiten der Anbieter kann man oft nachlesen, was genau geübt wird. Studien zeigen, dass Yoga, das Atemübungen und/oder Entspannung einbezieht, besonders wirkungsvoll ist. Es ist also ratsam, nach einem Stil zu suchen, der nicht nur körperlich fordert, sondern auch diese Elemente integriert.

Fitnessorientierte Yogastile: Eher für Gesunde geeignet

Es gibt auch sehr fitnessorientierte Yogastile wie das sogenannte Power Yoga, das häufig in Fitnessstudios angeboten wird. Dieser Stil zielt darauf ab, die körperliche Fitness zu steigern, was nach einer Operation oder während einer Chemotherapie für die meisten Menschen weniger geeignet ist. Solche sehr fordernden Stile sind besser geeignet, wenn man körperlich gesund ist und gezielt Kraft und Ausdauer aufbauen möchte. Wenn man jedoch noch an Symptomen leidet, sollte man einen sanfteren Yogastil wählen.

Yoga und Religion: Wie passt das zusammen?

Eine wichtige Frage, die oft aufkommt, ist die Verbindung von Yoga mit seinem spirituellen Hintergrund. In Deutschland leben viele Menschen mit christlicher oder muslimischer Prägung. Kann man in seiner eigenen Spiritualität bleiben kann, während man Yoga praktiziert, oder kann es hier zu Konflikten mit den eigenen religiösen Überzeugungen kommen?

Yoga in Deutschland: Spirituell, aber nicht religiös

Bei den meisten Anbietern in Deutschland wird Yoga ohne einen spezifischen religiösen Hintergrund angeboten. Zwar gibt es Yogalehrer, die einen spirituellen Hintergrund in ihre Kurse einfließen lassen, jedoch bleibt dies oft von der Religion getrennt. Yoga wird häufig mit dem Hinduismus in Verbindung gebracht, es gibt jedoch auch Traditionen wie das Kundalini Yoga, das aus dem Sikhismus, einer anderen asiatischen Religion, stammt. Dies zeigt, dass Yoga nicht an eine einzige Religion gebunden ist, sondern ursprünglich Teil der indischen Philosophie ist. Diese Philosophie ist teilweise auch mit den vorherrschenden Religionen verwoben.

Die Rolle der Philosophie im Yoga

Vieles, was im Yoga gelehrt wird, hat eher philosophische als religiöse Wurzeln. Diese Philosophie kann hilfreich sein, um den Lebensstil zu verändern oder einen Zugang zur eigenen Spiritualität zu finden. Spiritualität, die lange Zeit in der Medizin nicht ernst genommen wurde, wird heute als wichtige Ressource anerkannt. Es geht dabei nicht um Religion im engeren Sinne, sondern um die Fähigkeit, Sinnhaftigkeit im Leben zu sehen. Menschen, die eine spirituelle Einstellung haben, erholen sich tendenziell schneller von Krankheiten und haben weniger Symptome.

Yoga und die eigene Spiritualität

Es ist also durchaus möglich, Yoga zu praktizieren und gleichzeitig in der eigenen Spiritualität zu bleiben. Bei den meisten Yogalehrern und -traditionen geht es nicht darum, eine Religion zu wechseln, sondern um das Angebot philosophischer Elemente – und selbst diese werden nicht immer betont.

Männer und Yoga: Wie kann man sie motivieren?

In Deutschland und vielleicht sogar in ganz Europa wird Yoga überwiegend von Frauen praktiziert. Das ist bedauerlich, denn Yoga bietet viele Vorteile, die auch Männern zugutekommen könnten. Die Frage ist: Wie kann man Männer motivieren, Yoga für sich zu entdecken?

Foto von zwei Männern, die Yoga an einem See machen

Das Image von Yoga: Ein Hindernis für Männer?

Das Phänomen, dass hauptsächlich Frauen Yoga praktizieren, lässt sich weder durch die Inhalte des Yoga noch durch die wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber erklären. Es scheint eher am Image zu liegen, das Yoga anhaftet. Oft wird es mit Entspannung und möglicherweise weniger „männlichen“ Dingen assoziiert, was Männer abschrecken könnte.

Eine Möglichkeit, Männer für Yoga zu begeistern, könnte darin bestehen, ihnen zu zeigen, wie fordernd Yoga tatsächlich sein kann. In einer Power-Yoga-Stunde zum Beispiel könnten sie erleben, dass man durch Yoga Muskelkater an Stellen bekommen kann, von denen man nicht wusste, dass dort Muskeln existieren. Das könnte helfen, das stereotype Bild von Yoga als rein entspannende Tätigkeit zu durchbrechen.

Aufhören mit Yoga: Eine gute Idee für Krebspatienten?

Kann man nach dem Überstehen einer Krankheit und den schwierigen Zeit wieder mit Yoga aufhören? Gibt es dafür verlässliche Empfehlungen?

Temporäre versus chronische Symptomatiken

Es gibt keine eindeutige Datenlage, die eine klare Antwort auf diese Frage gibt. Es ist wichtig, zwischen vorübergehenden und chronischen Symptomen zu unterscheiden. Wenn die Symptome, wie zum Beispiel Einschränkungen nach einer Operation oder infolge einer Chemotherapie, zeitlich begrenzt sind, ist es wahrscheinlich, dass sie nicht zurückkehren, auch wenn man Yoga wieder aufgibt. In solchen Fällen könnte man nach dem Überstehen der schweren Zeit durchaus aufhören.

Anders sieht es bei chronischen Symptomen oder Erkrankungen aus, wie zum Beispiel chronischen Rückenschmerzen. Studien zeigen, dass die positiven Effekte des Yoga bei chronischen Beschwerden nur anhalten, solange die Praxis fortgeführt wird. Das bedeutet, dass man, um anhaltende Linderung zu erfahren, auch kontinuierlich Yoga praktizieren muss. Bei vielen Symptomen, die mit Krebs einhergehen, kann es sein, dass man diese überwindet, aber andere, zufällig positiv beeinflusste Beschwerden wie chronische Schmerzen, könnten zurückkehren, wenn man aufhört. Die Entscheidung, Yoga aufzugeben und sich stattdessen „auf die Couch zu legen“, ist daher wahrscheinlich nicht die beste Wahl.

Yoga: Für jeden Körper geeignet

Der englische Spruch „Yoga is for every body“ bedeutet nicht nur, dass Yoga für jeden geeignet ist, sondern dass Yoga auch für jeden Körper möglich ist. Egal welche Voraussetzungen man mitbringt, jeder kann im Rahmen seiner Möglichkeiten mit Yoga beginnen, ohne sich Gedanken über Körpernormen machen zu müssen.