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Operationen bei Knochensarkomen

Knochensarkome sind seltene und sehr vielfältige Erkrankungen. Sie können in unterschiedlichen Altersgruppen auftreten und stellen für die operative Behandlung eine besondere Herausforderung dar. Professor Dr. Andreou beleuchtet das Thema ausführlich. Er ist Tumororthopäde und behandelt seit fast zwanzig Jahren Patienten mit Knochen- und Weichteilsarkomen. Er leitet das Institut für interdisziplinäre Sarkomtherapie und Forschung an der Klinik für Tumorthopädie und Sarkomchirurgie des Westdeutschen Tumorzentrums in Essen.

Foto von Karin Strube

Karin Strube

Mitgründerin und geschäftsführende Gesellschafterin der Strube Stiftung

Foto von Prof Andreou Leiter des Instituts für interdisziplinäre Sarkomtherapie und Forschung

Ass.-Prof. PD Dr. med. Dimosthenis Andreou

Leiter des Instituts für interdisziplinäre Sarkomtherapie und Forschung

Inhaltsverzeichnis

Operationen bei Knochensarkomen – Kurzüberblick

  • Seltene Tumoren (ca. 450 Fälle/Jahr in Deutschland), erfordern spezialisierte Sarkomzentren.
  • Ziel der Operation: Tumor komplett mit Sicherheitsabstand entfernen, ohne ihn zu eröffnen.
  • Therapie: Kombination aus Operation und Chemotherapie (Osteo- und Ewing-Sarkome), ggf. Strahlentherapie (Ewing).

Bedeutung der Sarkomzentren

  • Behandlung sollte in zertifizierten Zentren erfolgen (z. B. OncoMap, EURACAN).
  • Erfahrung ist entscheidend: Je häufiger ein Zentrum solche Operationen durchführt, desto besser die Ergebnisse.
  • Studien zeigen: In erfahrenen Zentren sind Rückfallraten niedriger und Behandlungsergebnisse besser.

Extremitätenerhalt und Amputation

  • In 90 % der Fälle Gliedmaßenerhalt möglich.
  • In 5–10 % Amputation notwendig (v. a. bei Nerven-/Gefäßbefall oder großem Muskelverlust).
  • Entscheidung immer individuell und in Gesprächen mit Patienten.

Rekonstruktion

  • Häufig Einsatz von Tumorprothesen (Metallimplantate), die Gelenke und Knochenabschnitte ersetzen.
  • Sehnen- und Muskelrekonstruktion je nach Lage des Tumors erforderlich.

Nachbehandlung

  • Reha: 3–4 Wochen stationär empfohlen, alternativ ambulant; spezialisierte Angebote für Kinder/Jugendliche. 
  • Nachsorge:
    – Tumorkontrollen über 5–10 Jahre.
    – Lebenslange jährliche Kontrolle bei eingesetzten Prothesen.

Voraussetzung: Abgeschlossene Diagnostik

Bevor über eine Operation entschieden werden kann, muss die Diagnostik abgeschlossen sein. Das bedeutet: Der Tumor ist bekannt, seine Lage und Größe wurden erfasst. Oft erfolgt die Erstdiagnostik nicht im spezialisierten Zentrum. Manchmal liegen den Ärzten auch nur ältere Bildaufnahmen vor, die für eine präzise Operationsplanung nicht ausreichen.

Aktuelle Bildgebung ist entscheidend, da sich der Tumor oder seine Umgebung durch die Zeit oder durch eine Vorbehandlung verändern können. Deshalb wird vor der endgültigen Planung stets erneut überprüft, wie der Tumor aktuell aussieht.

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Bedeutung der Vorbehandlung

Bei manchen Knochensarkomen erfolgt vor der Operation eine Chemotherapie. Diese kann Veränderungen am Tumor bewirken, die für die Operationsplanung berücksichtigt werden müssen.

Warum Chemotherapie?

In den 1970er Jahren zeigte sich, dass eine alleinige Operation bei bestimmten Knochensarkomen nicht ausreichte. Trotz radikaler chirurgischer Eingriffe entwickelten die meisten Betroffenen rasch Metastasen.

Durch die Kombination von Operation und Chemotherapie konnte die Überlebenszeit deutlich verbessert werden. Heute gilt dies insbesondere für zwei Sarkomtypen: 

  • Osteosarkome
  • Ewing-Sarkome

Unterschiedliche Wirkung der Chemotherapie

Bei Osteosarkomen kann die Chemotherapie Tumorzellen abtöten. Das im Tumor gebildete Knochengewebe bleibt jedoch bestehen. Deshalb zeigt sich im Bild meist nur eine geringe oder gar keine Verkleinerung des Tumors.

Bei Ewing-Sarkomen ist die Situation anders: Diese Tumoren sind weicher und chemosensibel (sprechen gut auf Chemotherapie an). Hier kann es zu einer deutlichen Volumenreduktion kommen. Für die Operationsplanung berücksichtigt man allerdings nicht nur die Größe nach der Chemotherapie, sondern auch das ursprüngliche Ausmaß des Tumors vor Beginn der Behandlung.

Aktuelle Bildgebung vor der Operation

Ob vor einer Operation neue Bildaufnahmen notwendig sind, hängt davon ab, wo die Patienten behandelt werden. Erfolgt die Chemotherapie im selben Zentrum, werden die Bilder oft auch dort erstellt. Wenn die Behandlung wohnortnah durchgeführt wird, empfiehlt das Sarkomzentrum, dass die Bildgebung ebenfalls in der Nähe erfolgt und die Ergebnisse zur Operationsplanung mitgebracht werden. Das Zentrum stellt dafür genaue Empfehlungen zur Art der Untersuchungen aus. Falls aktuelle Bilder fehlen, gibt es Kooperationspartner im ambulanten Bereich, an die Patienten kurzfristig überwiesen werden können.

Bedeutung von Sarkom-Zentren

Für die Operation von Knochensarkomen ist es entscheidend, ein spezialisiertes Sarkom-Zentrum aufzusuchen. Wichtig ist nicht nur die Zertifizierung, sondern vor allem die Erfahrung des Teams mit der Behandlung von Knochensarkomen.

Die Deutsche Krebsgesellschaft listet zertifizierte Zentren in der OncoMap auf. Dort lässt sich gezielt nach Sarkom-Zentren mit dem Schwerpunkt Knochen suchen. Auch europäische Zertifizierungen, etwa EURACAN, geben Orientierung.

Warum ein spezialisiertes Zentrum?

Die Erfahrung des behandelnden Teams spielt eine zentrale Rolle. Chirurgen, die regelmäßig Knochensarkome operieren, verfügen über deutlich mehr Routine und Fachwissen. Studien zeigen, dass die Behandlung in erfahrenen Zentren mit besseren Ergebnissen verbunden ist. Das bedeutet:

  • geringere Wahrscheinlichkeit für ein Wiederauftreten des Tumors,
  • insgesamt bessere Erfolgsaussichten für die Betroffenen.

Häufigkeit und Vielfalt von Knochensarkomen

Knochensarkome sind selten. In Deutschland gibt es pro Jahr etwa 450 neue Fälle – bei rund 80 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern. Zu den drei wichtigsten Gruppen gehören:

  • Osteosarkome: häufig bei Kindern, Jugendlichen, aber auch bei älteren Erwachsenen,
  • Ewing-Sarkome: treten bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auf,
  • Chondrosarkome: vor allem bei Erwachsenen, insbesondere älteren.

Daneben existiert eine Reihe von sehr seltenen Formen. Zwei davon sind:

  • Chordome, die meist an der Wirbelsäule entstehen,
  • Adamantinome, die fast ausschließlich im Schienbein (Tibia) auftreten.

Alle diese Tumoren erfordern eine jeweils angepasste Behandlung.

Standardtherapien bei den wichtigsten Sarkomen

Osteosarkome: Standard ist die Kombination aus Operation und Chemotherapie. Die Chemotherapie wird in der Regel vor und nach der Operation durchgeführt.

Ewing-Sarkome: Auch hier erfolgt die Kombination aus Operation und Chemotherapie. Zusätzlich können Ewing-Sarkome mit Strahlentherapie behandelt werden, da sie strahlensensibel sind.

Ziel der Operation

Bei fast allen Knochensarkomen ist das Ziel der Operation, den betroffenen Knochenabschnitt mitsamt einer Sicherheitszone gesunden Gewebes in einem Stück zu entfernen. Dabei wird der Tumor weder direkt eröffnet noch angeschnitten. Hat der Tumor bereits in das umgebende Weichteilgewebe – zum Beispiel Muskeln – hineingewachsen, müssen diese Anteile ebenfalls mitentfernt werden.

Warum der Tumor nicht eröffnet werden darf

Das Vorgehen ist entscheidend, um das Risiko eines Rückfalls am Ort der Operation möglichst gering zu halten. Wird der Tumor angeschnitten oder eröffnet, steigt die Wahrscheinlichkeit eines sogenannten Lokalrezidivs deutlich. Besonders bei Osteosarkomen und Ewing-Sarkomen, die zusätzlich mit Chemotherapie behandelt werden, gilt: Die erste Operation muss optimal verlaufen. Kommt der Tumor nach der Erstbehandlung zurück, sind die weiteren Behandlungsmöglichkeiten sehr eingeschränkt und die Erfolgsaussichten schlechter.

Größe der Tumoren und funktionelle Erhaltung

Knochensarkome können erstaunliche Größen erreichen. Ein Tumor von zehn Zentimetern wird sogar eher als klein bezeichnet. Mit zunehmender Größe steigt die Herausforderung: Neben der vollständigen Tumorentfernung muss auch darauf geachtet werden, die Funktion der betroffenen Gliedmaße möglichst zu erhalten.

Erfahrung aus spezialisierten Zentren

In erfahrenen Sarkomzentren wird nicht nur theoretisch abgeschätzt, welche Funktion nach einer Operation eingeschränkt sein könnte. Dort gibt es konkrete Erfahrungswerte durch die tägliche Behandlung von Betroffenen. Diese Rückmeldungen helfen, die Operationsplanung individuell und realistisch zu gestalten. Jede Operation fällt anders aus – abhängig von Tumorgröße, betroffenem Knochenabschnitt und dem Ausmaß des Befalls angrenzender Weichteile.

Tumorwachstum in Weichteile

Tumoren halten sich nicht an anatomische Grenzen. Sie können aus dem Knochen heraus in umliegende Weichteile hineinwachsen, wenn sie an Größe zunehmen. In solchen Fällen müssen neben dem Knochen auch die befallenen Weichteile mit entfernt werden, stets mit einer Schicht gesunden Gewebes als Sicherheitsabstand.

Erhalt von Gliedmaßen

Bei den meisten Patienten mit einem Knochensarkom im Bereich der Arme oder Beine ist es möglich, den Tumor zu entfernen, ohne die betroffene Gliedmaße amputieren zu müssen. In seltenen Fällen ist eine Amputation jedoch notwendig – entweder weil der Tumor mit Sicherheitsabstand nicht vollständig entfernt werden kann oder weil die Rekonstruktion nach der Operation zu einer deutlich schlechteren Funktion führen würde, als es mit einer Amputation erreichbar wäre. In solchen Situationen wird gemeinsam mit den Betroffenen eine Entscheidung getroffen, die deren persönliche Ziele und Prioritäten berücksichtigt.

Möglichkeiten der Rekonstruktion

Da Knochensarkome häufig in der Nähe von Gelenken auftreten, müssen im Rahmen der Operation oft auch Gelenkanteile entfernt werden. Am Beispiel des Kniegelenks bedeutet das: Wird der untere Teil des Oberschenkelknochens entfernt, ist das Gelenk nicht mehr funktionsfähig. Bänder und Gelenkflächen fehlen, sodass eine natürliche Rekonstruktion nicht möglich ist. In solchen Fällen kommen Tumorprothesen zum Einsatz.

Tumorprothesen

Eine Tumorprothese ist ein spezielles Metallimplantat. Sie ersetzt nicht nur die Gelenkoberfläche, wie ein herkömmliches künstliches Gelenk, sondern auch größere Teile des betroffenen Knochens. Beispiel:

Standbild aus dem Video einer Tumorprothese

Das ist der Gelenkteil einer Kniegelenk Prothese beziehungsweise die Prothese an sich heißt distaler Femurersatz, unterer Ersatz des Oberschenkelknochens. Der Tumor sitzt in diesem Fall im unteren Anteil des Oberschenkelknochens.

Die Länge des Knochens kann durch austauschbare Hülsen angepasst werden.

Der Gelenkmechanismus der Prothese übernimmt die Stabilität des Kniegelenks. Der kleine Stift übernimmt die Funktion, die die Bänder hatten. Kunststoffanteile sorgen für die reibungslose Beweglichkeit. Auf der einen Seite ist unten der Gelenkpartner im Schienbein. Das Ganze muss mit dem gesunden Knochen zusammenkommen. Und das Ganze muss auch mit dem gesunden Teil des Oberschenkelknochens zusammenkommen. Das machen die Stifte, die in den gesunden Knochen hineingebracht und mit der Prothese mit Schrauben verbunden werden.

Die Prothesen sind häufig mit speziellen Beschichtungen wie z. B. Titannitrid, versehen.

Rekonstruktion der Muskeln und Sehnen

Ein wichtiger Punkt ist die Frage, wie Muskeln und Sehnen nach einer solchen Operation wieder funktionieren. Das hängt stark von der Lage des Tumors ab:

  • Unterer Oberschenkelknochen (distaler Femur): Hier setzen nur wenige Muskeln an. Sie können abgelöst werden, ohne dass ein relevanter Funktionsverlust entsteht. Die wichtigsten Muskeln für das Strecken des Knies setzen am Schienbein an, das erhalten bleibt.
  • Oberes Schienbein (Tibia): Wird der obere Teil entfernt, muss die wichtige Strecksehne abgelöst werden. Sie wird in den meisten Fällen mithilfe eines Kunstschlauchs an der Prothese fixiert, um die Funktion wiederherzustellen.
  • Oberer Oberschenkelknochen (proximaler Femur): Hier setzen viele Sehnen an, die für die Stabilität des Beckens beim Gehen notwendig sind. In solchen Fällen müssen möglichst viele dieser Sehnen aufwendig rekonstruiert werden.

Entwicklung der Tumorprothesen

Die ersten Tumorprothesen wurden in den 1960er- und 1970er-Jahren entwickelt. Damals waren sie jedoch nicht allgemein verfügbar, sondern mussten individuell für jeden Patienten angefertigt werden. Das führte dazu, dass zwischen Diagnose und Operation Zeit überbrückt werden musste – oft mit einer Chemotherapie, bis die maßgefertigte Prothese hergestellt war.

Seit Ende der 1990er-Jahre gibt es modulare Prothesensysteme. Diese bestehen aus verschiedenen Bauteilen, die wie in einem Baukastensystem kombiniert werden können. Dadurch ist es möglich, unmittelbar bei der Operation eine passende Rekonstruktion vorzunehmen, ohne auf eine individuelle Anfertigung warten zu müssen.

Gründe für eine Amputation

In den meisten Fällen lässt sich die Gliedmaße erhalten. Es gibt jedoch zwei Hauptgründe, die eine Amputation notwendig machen können:

  1. Infiltration von Nerven und Gefäßen: Wenn der Tumor wichtige Nerven und Blutgefäße befällt, ist ein funktionserhaltender Eingriff nicht möglich. Blutgefäße können zwar rekonstruiert werden, Nerven jedoch nicht.
  2. Verlust großer Muskelanteile: Wenn ein erheblicher Teil der Muskulatur entfernt werden muss, kann die Funktion nicht mehr sinnvoll wiederhergestellt werden. In solchen Fällen ist eine Amputation oft die bessere funktionelle Lösung. Manchmal kann eine Amputation im Alltag sogar mehr Möglichkeiten eröffnen, z.B. mit modernen Prothesen, die eine hohe Belastbarkeit und Mobilität erlauben.

Exoprothesen und Alltag

Bekannt sind sogenannte Exoprothesen, wie sie auch im Leistungssport eingesetzt werden – etwa federartige Unterschenkelprothesen. Für den Alltag gibt es spezielle Varianten, die unterschiedliche Aktivitäten ermöglichen: Laufen, Joggen, Schwimmen oder sichere Bewegung auf unebenem Untergrund. Damit können Betroffene nach einer Amputation oft Funktionen erreichen, die mit einer erhaltenen, aber stark eingeschränkten Extremität nicht möglich wären.

Entscheidungsfindung: Erhalt oder Amputation

Vor einer Operation finden intensive Gespräche statt, in denen beide Optionen besprochen werden. Dabei werden die medizinischen Möglichkeiten ebenso berücksichtigt wie die individuellen Prioritäten der Patienten.

  • Wenn ein Erhalt möglich ist, wird dieser bevorzugt. 
  • Nur wenn die Amputation einen klaren Vorteil bringt oder unumgänglich ist, wird sie ernsthaft in Betracht gezogen. 
  • Häufig sind mehrere Gespräche notwendig, damit die Betroffenen eine informierte und sichere Entscheidung treffen können.

Häufigkeit von Amputationen

Heute können etwa 90 % der Knochensarkome im Bereich der Extremitäten mit einer extremitätenerhaltenden Operation behandelt werden. Nur bei rund 5–10 % der Betroffenen ist eine Amputation erforderlich.

Weiterbehandlung nach der Operation

Wie es nach einer Operation weitergeht, hängt stark von der Art des Tumors ab.

  • Osteosarkome und Ewing-Sarkome: Hier findet eine Chemotherapie sowohl vor als auch nach der Operation statt. Sobald die Operationswunde ausreichend verheilt ist, werden die Betroffenen schnellstmöglich wieder in die weitere onkologische Behandlung eingebunden.
  • Ewing-Sarkome: Neben Operation und Chemotherapie kann zusätzlich auch eine Strahlentherapie notwendig werden.

Rehabilitation

Nach Abschluss der Akuttherapie ist die onkologische Rehabilitation ein wichtiger Schritt, um körperlich und seelisch wieder zu Kräften zu kommen. Jeder Krebspatient hat Anspruch auf eine solche Maßnahme.

  • Nach Operation allein: Der Schwerpunkt liegt auf Physiotherapie, Muskelaufbau und Gangtraining.
  • Nach Operation plus Chemo- und ggf. Strahlentherapie: Der gesamte Körper ist oft stark belastet. Hier steht im Vordergrund, sich zu erholen, die Funktionsfähigkeit der betroffenen Gliedmaße zu verbessern und den Alltag wieder aufzunehmen.

In der Regel empfiehlt sich eine stationäre Reha über drei bis vier Wochen. Wenn Betroffene bereits früh nach der Operation sehr gut zurechtkommen, kann auch eine ambulante Reha oder Physiotherapie ausreichen.

Reha-Angebote für Kinder und Jugendliche

Es gibt spezialisierte Reha-Einrichtungen, die sich gezielt auf Kinder und Jugendliche mit Krebserkrankungen ausrichten. Dazu gehören auch Kliniken mit orthopädischem Schwerpunkt, die Erfahrung in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Sarkomen haben.

Nachsorge

Die Nachsorge hat zwei wesentliche Ziele: 

  1. Tumorkontrolle: Frühzeitiges Erkennen, falls der Tumor zurückkehrt. Diese Nachsorge erfolgt mindestens fünf Jahre, zunehmend aber eher zehn Jahre lang.
  2. Kontrolle von Implantaten: Bei Patienten mit einer eingesetzten Metallprothese ist zusätzlich eine lebenslange Nachsorge erforderlich.

Metallprothesen halten nicht unbegrenzt. Sie haben zwar kein festes „Ablaufdatum“, müssen aber bei Verschleiß oder Problemen ausgetauscht werden. Auch nach Abschluss der onkologischen Nachsorge wird deshalb empfohlen, mindestens einmal jährlich eine Kontrolle im Sarkomzentrum durchzuführen.