Nach einer Lungenkrebsoperation stellt sich für viele Patienten die Frage: Wie geht es weiter? Herr Privatdozent Dr. Preissler, Chefarzt der Thoraxchirurgie am Robert Bosch Krankenhaus in Stuttgart, erklärt, was nach der Operation passiert und wie die weiteren Schritte zur Therapie festgelegt werden.
Karin Strube
Mitgründerin und geschäftsführende Gesellschafterin der Strube Stiftung
Priv.-Doz. Dr. med. Gerhard Preissler
Chefarzt der Thoraxchirurgie am Robert Bosch Krankenhaus in Stuttgart.
Untersuchung nach der Operation:
Entscheidung über weitere Therapie:
Patientenbeteiligung:
Nebenwirkungen der Chemotherapie:
Behandlungsmöglichkeiten:
Nachsorge:
Nach der Operation wird das entnommene Lungenstück von einem Pathologen genau untersucht. Auch die Lymphknoten, die während der Operation entfernt wurden, werden geprüft. Dabei wird der Tumor vermessen und anhand bestimmter Kriterien eingestuft. Es gibt vier sogenannte T-Stufen, die von T1 bis T4 reichen. T1 steht für den kleinsten Tumor, während T4 der größten Stufe entspricht. Diese Klassifizierung berücksichtigt nicht nur die Größe, sondern auch weitere Faktoren, wie zum Beispiel das Einwachsen des Tumors in benachbarte Organe oder die Verbreitung in andere Lungenabschnitte.
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist, ob und an welchen Stellen Lymphknoten betroffen sind. Jeder Lymphknotenbereich hat eine spezifische Nummer, die in die genaue Einteilung einfließt. Diese Untersuchungsergebnisse werden genutzt, um das endgültige Tumorstadium festzulegen (zum Thema STAGING gibt es einen separaten Film).
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Mehr InformationenAuf Basis des Tumorstadiums, das sich aus der Größe des Tumors und dem Befall der Lymphknoten zusammensetzt, wird dann entschieden, ob und welche weitere Therapie notwendig ist. Dies wird in der Regel bereits beim Entlassungsgespräch mit dem Patienten besprochen.
Bei einem kleinen Tumor ohne befallene Lymphknoten kann es sein, dass keine weitere Therapie nötig ist. In diesem Fall wird lediglich eine Nachsorge über fünf Jahre hinweg durchgeführt. Diese erfolgt anfangs in dreimonatigen Abständen, später halbjährlich und schließlich jährlich.
In anderen Fällen wird eine Zusatztherapie empfohlen. Über die weiteren Schritte wird im sogenannten Tumorboard entschieden, einer Konferenz, bei der Chirurgen, Pneumologen, Onkologen und Strahlentherapeuten gemeinsam den Therapieplan festlegen.
Wenn die Ergebnisse vorliegen, werden diese dem Patienten mitgeteilt. Der Patient hat ein Mitspracherecht bei der Entscheidung über die weitere Therapie. Beispielsweise wird besprochen, ob eine Chemotherapie oder Immuntherapie als Nachbehandlung sinnvoll ist.
Dabei werden dem Patienten die Chancen und Risiken der jeweiligen Behandlung erklärt: Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass der Tumor nicht zurückkehrt, und welche Nebenwirkungen auftreten können? Der Patient entscheidet dann, ob er die vorgeschlagene Therapie annehmen möchte.
Viele Patienten haben Bedenken wegen der möglichen Nebenwirkungen einer Chemotherapie. Nebenwirkungen können je nach Therapieform unterschiedlich stark ausfallen. Außerdem können viele Nebenwirkungen durch zusätzliche Medikamente gemildert werden.
Falls eine Chemotherapie begonnen wird und der Patient sie schlecht verträgt, kann sie jederzeit unterbrochen werden.
Die weitere Behandlung kann entweder im Krankenhaus oder bei einem niedergelassenen Onkologen am Wohnort erfolgen, je nach Art der Therapie. Wenn es sich um eine Standardtherapie handelt, kann sie auch in einer nahegelegenen Klinik durchgeführt werden. Bei speziellen Therapien, etwa im Rahmen einer Studie, ist es jedoch oft notwendig die Behandlung im Zentrum fortzuführen.
Die Nachsorge kann entweder im Krankenhaus oder bei einem niedergelassenen Arzt durchgeführt werden. Dies hängt davon ab, was der Patient und der überweisende Arzt wünschen. Sollte während der Nachsorge ein Verdacht auf ein Wiederauftreten des Tumors bestehen, kann der Patient sich jederzeit im Krankenhaus vorstellen. Dann wird der Fall im Tumorboard besprochen, um die weiteren Schritte festzulegen.
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