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Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom – Therapie Stadium IIIA

Moderne Ansätze bei der Behandlung von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs im Stadium III: Adjuvante und neoadjuvante Therapien, Strahlentherapie, Nachsorge und Nebenwirkungsmanagement – verständlich zusammengefasst von Professor Kopp, Chefarzt der Onkologie und Hämatologie des Robert Bosch Krankenhauses.

Foto von Karin Strube

Karin Strube

Mitgründerin und geschäftsführende Gesellschafterin der Strube Stiftung

Foto vom Chefarzt der Onkologie am Robert Bosch Krankenhaus Prof. Dr. med. Hans-Georg Kopp

Prof. Dr. med. Hans-Georg Kopp

Chefarzt der Onkologie am Robert Bosch Krankenhaus Stuttgart

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines zum NSCLC im Stadium IIIA

  • Stadium IIIA: Tumor hat sich lokal ausgebreitet, betrifft oft Lymphknoten und benachbarte Organe, aber ohne Fernmetastasen.
  • Therapieansatz: Multimodale Therapie (Kombination aus Chirurgie, Chemotherapie, Strahlentherapie und Immuntherapie).

Neoadjuvante Therapie

  • Definition: Chemotherapie und/oder Immuntherapie vor der Operation, um den Tumor zu verkleinern und Heilungschancen zu erhöhen.
  • Vorteile:
    – Bessere Aktivierung der Tumor-Immuneffizienz durch Immuntherapie vor der OP.
    – Möglichkeit, die Wirksamkeit der Therapie vorab zu beurteilen.
    – Etwa 25 % der Patienten erreichen eine pathologische Komplettremission.
  • Behandlungsdauer: In der Regel 3–4 Zyklen (9–12 Wochen).

Rolle der Strahlentherapie

  • Wann notwendig: 
    – Wenn der Tumor nicht operabel ist oder eine vollständige Entfernung nicht möglich ist.
    – Bei Befall von Lymphknoten auf der Gegenseite.
  • Definitive Chemo-Radiotherapie: Kombination aus Chemotherapie und Bestrahlung, oft einzige Option bei nicht operablen Tumoren.
  • Neue Techniken: Lymphknoten-schonende Radiotherapie, um T-Zellen zu schützen.

Nebenwirkungen und Management

  • Häufige Beschwerden:
    – Atemnot, Heiserkeit, Schluckbeschwerden durch Tumor oder Therapie.
    – Nebenwirkungen durch Strahlentherapie: Schleimhautschäden an der Speiseröhre.
  • Management:
    – Engmaschige Betreuung durch spezialisierte Teams in thoraxonkologischen Zentren.
    – Stationäre Behandlung bei schweren Beschwerden (z. B. Schluckschmerzen).

Nachsorge

  • Ziel: Rückfälle erkennen, Langzeitfolgen und Zweittumoren überwachen.
  • Intervalle:
    – Erste 2 Jahre: Vierteljährliche Kontrollen.
    – Jahre 3–5: Halbjährliche Kontrollen.
    – Ab dem 6. Jahr: Jährliche Kontrollen.
  • Langzeitfolgen: Risiko für Neuropathien und Zweittumoren, oft durch früheren Zigarettenkonsum.

Bedeutung von zertifizierten Lungenkrebszentren

  • Experten für moderne Therapiemethoden und Diagnostik.
  • Präzise Diagnosen, z. B. Unterscheidung zwischen Metastasen und Zweittumoren.
  • Optimale Betreuung und Nachsorge

Was bedeutet Stadium IIIA beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom?

Das Stadium IIIA beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) ist Teil eines international verabschiedetes Klassifikationssystems, das regelmäßig aktualisiert wird. Diese Stadieneinteilung hilft dabei, die Ausbreitung des Tumors im Körper einzuschätzen und die optimale Therapie zu planen.

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Grundsätzlich lassen sich Tumorstadien in die Kategorien I, II, III und IV einteilen:

  • Stadium I: Der Tumor ist klein und auf seinen Ursprungsort beschränkt. Oft reicht die Entfernung aus, um eine Heilung zu erzielen.
  • Stadium III (inklusive IIIA): Bezeichnet lokal fortgeschrittene Tumoren. Dabei kann der Tumor in einem Lungenlappen liegen und bestimmte Lymphknoten, beispielsweise im Mediastinum (Mitte des Brustkorbs), befallen. Es gibt zum Teil Tumoren, die keine Lymphknoten-Metastasen machen aber so weit fortgeschritten sind, dass der Tumor im Nachbarorgan (Brustwand oder Herzbeutel) eingewachsen ist. Das Stadium III setzt sich aus Unterstadien der Tumorgröße und der Lymphknotenausbreitung zusammen.
  • Stadium IV: Der Tumor hat sich im ganzen Körper ausgebreitet.

Warum ist eine multimodale Therapie notwendig?

Eine alleinige chirurgische Entfernung reicht bei Tumoren im Stadium IIIA oft nicht aus, da die Krankheit in vielen Fällen schon weiter ausgebreitet ist, als es sichtbar ist. Studien aus Zeiten, in denen nur chirurgisch behandelt wurde, zeigen, dass die meisten Patienten Rückfälle erleiden. Deshalb kombiniert man heute verschiedene Therapien, wie:

  • Chirurgie: Entfernt den Primärtumor.
  • Strahlentherapie: Bekämpft Tumorzellen, die nicht operativ entfernt werden können.
  • Medikamentöse Therapie (z. B. Chemotherapie): Wirkt systemisch gegen Tumorzellen im gesamten Körper. Diese Kombination erhöht die Chancen, verbleibende Krebszellen zu zerstören und Rückfälle zu verhindern.

Wann erfolgt welche Therapieform?

Die Reihenfolge der Therapien kann variieren, abhängig von der genauen Situation des Patienten:

1. Adjuvante Therapie: Nach der Operation erfolgt eine Chemotherapie oder Strahlentherapie, um verbleibende Krebszellen zu bekämpfen. „Adjuvant“ bedeutet unterstützend.

2. Neoadjuvante Therapie: Hier wird die medikamentöse Therapie und/oder Strahlentherapie vor der Operation durchgeführt. Ziel ist es, den Tumor zu verkleinern und die Chemoempfindlichkeit zu testen.

Die neoadjuvante Therapie bietet den Vorteil, dass die Wirkung der Medikamente vor der Operation beurteilt werden kann. Außerdem lernen Ärzte, wie empfindlich der Tumor auf die Therapie reagiert.

Herausforderungen bei der adjuvanten Therapie

Die adjuvante Therapie ist für viele Patienten schwer nachvollziehbar. Nach einer erfolgreichen Operation fragen sich viele, warum eine weitere Behandlung notwendig ist. Tatsächlich gibt es keine Tests, die sicher zeigen können, ob die Krankheit vollständig geheilt ist. Daher wird die adjuvante Therapie präventiv angewendet, um die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls zu senken.

Es gibt jedoch Herausforderungen:

  • Viele Patienten lehnen diese zusätzliche Therapie ab oder brechen sie frühzeitig ab, da sie die Nebenwirkungen schwer ertragen oder die Notwendigkeit anzweifeln.
  • Es erhalten weniger als die Hälfte der Patienten eine adjuvante Therapie nach der Operation, obwohl diese die Rückfallwahrscheinlichkeit verringern kann.

Vorteile der neoadjuvanten Therapie bei NSCLC im Stadium III

Die neoadjuvante Therapie, also die Behandlung vor einer Operation, hat sich als ein besonders wirksamer Ansatz bei lokal fortgeschrittenen Tumoren des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) erwiesen. Sie bietet die Möglichkeit, die Wirkung der Chemotherapie vorab zu erkennen und Tumorzellen gezielt zu bekämpfen. Wenn der Tumor nicht auf die Chemotherapie anspricht, gilt dies häufig als Zeichen, dass auch eine rein chirurgische Behandlung nicht zu einem optimalen Ergebnis führen würde. Aus onkologischer Sicht hat die neoadjuvante Therapie mehrere Vorteile:

  • Präzise Einschätzung der Tumorreaktion: Man kann beobachten, ob der Tumor auf die Behandlung anspricht, beispielsweise durch eine Verkleinerung.
  • Erhöhung der Heilungschancen: Studien zeigen, dass die Kombination einer neoadjuvanten Therapie mit einer lokalen Behandlung wie Operation oder Strahlentherapie die Heilungschancen steigern kann.

Je nach Lage und Ausdehnung des Tumors wird nach der neoadjuvanten Therapie eine Operation oder eine Strahlentherapie durchgeführt.

Dauer und Wirkung der neoadjuvanten Therapie

Die neoadjuvante Chemotherapie wird in der Regel über 3 bis 4 Zyklen verabreicht, die jeweils drei Wochen dauern. Insgesamt umfasst die Behandlung meist 9 bis 12 Wochen. Erste messbare Effekte lassen sich oft nach etwa sechs Wochen feststellen. Eine Verkleinerung des Tumors deutet darauf hin, dass die Therapie wirkt. Wichtig ist jedoch, dass die Tumorgröße nicht immer ein verlässlicher Indikator ist. In manchen Fällen zeigt der Tumor ein sogenanntes Pseudoprogress (Tumor sieht sichtbar größer aus), das durch zerstörte Tumorzellen oder Nekrose entsteht. Solche Tumoren können unter dem Mikroskop untersucht werden und zeigen dann nur abgestorbene Zellen.

Bedeutung der Immuntherapie in der Neoadjuvanz

Die Einführung der Immuntherapie in die neoadjuvante Behandlung hat die Therapieoptionen beim NSCLC revolutioniert. Bei der Kombination aus neoadjuvanter Chemotherapie und Immuntherapie erreichen etwa 25 % der Patienten eine sogenannte pathologische Komplettremission. Das bedeutet, dass keine lebenden Tumorzellen mehr nachweisbar sind – ein entscheidender Fortschritt für die Heilungschancen.

  • Zeitpunkt der Operation: Nach Abschluss der neoadjuvanten Therapie kann die Operation in der Regel nach neun bis zwölf Wochen erfolgen.
  • Langfristige Heilungschancen: Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass diese kombinierte Therapieform die Heilungschancen signifikant verbessert. Allerdings fehlen noch Langzeitdaten über fünf oder zehn Jahre.

Für Patienten im Stadium III ist es deshalb wichtig, mit ihren Ärzten über den Einsatz einer neoadjuvanten Therapie in Kombination mit Immuntherapie zu sprechen. Diese Herangehensweise kann die Prognose entscheidend verbessern.

Vorteile der Immuntherapie vor der Operation

Ein Tumor beeinflusst das Immunsystem, indem er sogenannte „Ausschalter“ aktiviert, die T-Zellen daran hindern, ihn effektiv zu bekämpfen. In und um den Tumor herum befinden sich jedoch viele T-Zellen, die den Tumor erkennen, aber blockiert sind. Die Immuntherapie vor der Operation reaktiviert diese T-Zellen, wodurch die Immunantwort auf den Tumor verstärkt wird. Dies ist besonders wichtig, da ein Teil dieser Immunität durch die Entfernung des Tumors während der Operation verloren gehen kann (der Tumor wird mit Sicherheitsabstand entfernt und dadurch werden die T-Zellen auch entnommen).

Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die neoadjuvante Vorgehensweise der Tumor zusammen mit aktivierten T-Zellen behandelt wird, was die Heilungschancen im Vergleich zur adjuvanten Therapie nach der Operation erhöht. Studien, unter anderem bei Melanomen, deuten darauf hin, dass die Heilungschancen bei etwa 25 % der Patienten signifikant verbessert werden.

Die Rolle des Tumorboards und die Bedeutung der Aufklärung

Die Entscheidung für eine neoadjuvante Chemo-Immuntherapie erfordert eine sorgfältige Abstimmung im Tumorboard, an dem Experten aus verschiedenen Disziplinen wie Chirurgie, Onkologie und Strahlentherapie beteiligt sind. Besonders wichtig ist es, die Patienten umfassend aufzuklären. Viele Patienten drängen verständlicherweise darauf, den Tumor so schnell wie möglich operativ entfernen zu lassen. Geduld und eine gute Begleitung durch das medizinische Team sind hier entscheidend, um die Vorteile der neoadjuvanten Therapie verständlich zu machen.

Was folgt nach der Operation?

Nach der neoadjuvanten Chemo-Immuntherapie und der Operation (hierzu gibt es einen separaten Film) folgt in der Regel eine einjährige Immuntherapie. Diese „Sandwichtherapie“, bei der die Immuntherapie vor und nach der Operation durchgeführt wird, hat das Ziel, die Heilungschancen weiter zu maximieren. In diesem letzten Schritt wird ausschließlich die Immuntherapie angewendet, da die Chemotherapie bereits im Vorfeld verabreicht wurde.

Wann ist eine Bestrahlung beim NSCLC im Stadium III notwendig?

Die Strahlentherapie spielt bei der Behandlung des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) im Stadium III dann eine Rolle, wenn eine Operation nicht möglich oder sinnvoll ist. Die Notwendigkeit und Art der Bestrahlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Lage des Tumors, dem Befall der Lymphknoten und der Möglichkeit einer vollständigen Tumorentfernung.

Strahlentherapie als Alternative zur Operation

Eine Strahlentherapie wird bevorzugt, wenn der Tumor nicht operabel ist oder die chirurgische Entfernung nur mit einer vollständigen Entfernung eines Lungenflügels (Pneumonektomie) möglich wäre. Solche Eingriffe stellen eine erhebliche Belastung für den Körper dar und werden daher nur in Ausnahmefällen geplant. Besonders in Fällen, in denen Lymphknoten auf der Gegenseite des Tumors befallen sind, wird statt einer Operation oft eine definitive Strahlentherapie in Kombination mit einer Chemotherapie durchgeführt.

Die simultane Chemo-Radiotherapie stellt eine erfolgversprechende Alternative dar. Diese Kombinationstherapie, bei der Chemotherapie und Bestrahlung parallel verlaufen, kann ebenfalls zu langfristigen Heilungschancen führen. Mit einer Erfolgsrate von bis zu 50 % bei Langzeitüberlebenden hat sich diese Methode im Vergleich zu früheren Ansätzen deutlich verbessert.

Postoperative Bestrahlung: Ein Ansatz mit Einschränkungen

Früher wurde nach einer Operation häufig eine postoperative Strahlentherapie durchgeführt, insbesondere wenn der Tumor nicht vollständig entfernt werden konnte. Eine große europäische Studie hat jedoch gezeigt, dass diese Methode oft nicht den gewünschten Erfolg bringt. Daher wird die postoperative Bestrahlung heute nur noch in Ausnahmefällen angewendet.

Neue Ansätze in der Bestrahlung: Lymphknoten-schonende Radiotherapie

Die Strahlentherapie hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Heute wird besonders darauf geachtet, die Immuntherapie und Bestrahlung so zu kombinieren, dass das Immunsystem nicht unnötig geschädigt wird. Dabei kommen moderne Techniken wie die „Lymphknoten-schonende Radiotherapie“ zum Einsatz. Dieses Konzept reduziert die Belastung der Lymphozyten, die durch die Bestrahlung geschädigt werden könnten, indem gezielt nur die notwendigen Bereiche bestrahlt werden. Auch große Blutgefäße, durch die viele Lymphozyten strömen, werden möglichst ausgespart.

Der Weg zum besten Behandlungserfolg

Um von diesen modernen Behandlungsmethoden zu profitieren, wird empfohlen, sich in einem zertifizierten Lungenkrebszentrum behandeln zu lassen. Dort sind die Behandler mit den neuesten Konzepten und Techniken vertraut, die speziell für lokal fortgeschrittene Tumoren entwickelt wurden.

Nebenwirkungsmanagement

Die Vielzahl moderner Therapieoptionen für das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom (NSCLC) im Stadium III erhöht die Heilungschancen erheblich. Jede Therapieform, sei es Chemotherapie, Immuntherapie oder Strahlentherapie, kann jedoch auch spezifische Nebenwirkungen verursachen. Ein effektives Nebenwirkungsmanagement ist daher unerlässlich, um den Therapieerfolg sicherzustellen und die Lebensqualität der Patienten zu erhalten.

Typische Beschwerden vor der Behandlung

Bei Patienten im Stadium III treten die Symptome oft bereits durch die Krankheit selbst auf. Diese Symptome sind meist der Grund, warum die Patienten überhaupt einen Arzt aufsuchen. Häufige Beschwerden in diesem Stadium sind:

  • Atemnot: Durch die Kompression der Atemwege (z. B. eines Bronchus) kann es zu einer Lungenentzündung kommen.
  • Heiserkeit: Verursacht durch den Druck der Lymphknoten auf den Nerv, der für die Stimmritze zuständig ist.
  • Stauung der oberen Hohlvene: Wenn diese wichtige Vene durch den Tumor zusammengedrückt wird, kann der Blutfluss aus der oberen Körperhälfte behindert werden.

Nebenwirkungen zu Beginn der Therapie

Der Start einer Therapie kann herausfordernd sein, da sich die krankheitsbedingten Beschwerden und die unerwünschten Wirkungen der Behandlung zunächst addieren. Die erwünschten Effekte, wie die Linderung tumorbedingter Symptome, treten oft erst verzögert ein. Das kann den Beginn der Behandlung besonders anstrengend machen. Wichtig ist, dass Patienten und behandelnde Teams dies berücksichtigen und die Therapie engmaschig begleiten.

Nebenwirkungen der Strahlentherapie

Bei einer Bestrahlung des Mediastinums (Raum zwischen den Lungenflügeln) kommt es häufig zu Nebenwirkungen, insbesondere an der Speiseröhre. Diese kann durch die Strahlen geschädigt werden, was zu:

  • Schluckbeschwerden und
  • starken Schmerzen beim Schlucken führen kann.

Diese Beschwerden treten typischerweise ab der dritten Therapiewoche auf und können so schwerwiegend sein, dass eine stationäre Aufnahme zur Schmerztherapie notwendig wird. Strahlentherapeuten weisen in der Regel im Vorfeld auf dieses Risiko hin, sodass die Patienten darauf vorbereitet sind.

Bedeutung eines erfahrenen Behandlungsteams

Das Nebenwirkungsmanagement erfordert ein geübtes Team, das durch regelmäßige Untersuchungen und Laboranalysen die Beschwerden überwacht und gezielt behandelt. Besonders spezialisierte thoraxonkologische Zentren können hier wertvolle Unterstützung bieten. Das Ziel ist es, trotz der Belastungen der Therapie, das bestmögliche Behandlungsergebnis zu erzielen und die Patienten optimal zu betreuen.

Nachsorge nach Abschluss der Therapie

Nach der Behandlung eines lokal fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) beginnt die strukturierte Nachsorge. Diese dient dazu, mögliche Rückfälle frühzeitig zu erkennen und Langzeitfolgen der Therapie zu überwachen. Die Nachsorgeintervalle nehmen mit der Zeit ab, da die Rückfallwahrscheinlichkeit mit zunehmendem Abstand zur Therapie sinkt.

Struktur der Nachsorge

Die Nachsorge ist zeitlich gestaffelt und folgt einem klaren Schema:

  • Erste 2 Jahre nach der Therapie: Vierteljährliche Kontrolluntersuchungen.
  • Jahre 3 bis 5: Halbjährliche Untersuchungen.
  • Ab dem 5. bis zum 10. Jahr: Jährliche Nachsorgetermine.

Mit fortschreitender Zeit liegt der Fokus weniger auf der Suche nach Rückfällen und mehr auf der Erkennung von Langzeitproblemen und möglichen Zweittumoren.

Langzeitfolgen und das Risiko von Zweittumoren

Ein wichtiger Aspekt der Nachsorge ist die Beobachtung von Langzeitfolgen der Therapie. Häufige Probleme können sein:

  • Neuropathien: Nervenschäden, die durch Chemotherapie oder Strahlentherapie verursacht wurden.
  • Zweittumoren: Patienten mit Lungenkrebs haben ein erhöhtes Risiko, einen zweiten Tumor zu entwickeln, was oft mit früherem Zigarettenkonsum zusammenhängt.

Besonders wichtig ist die genaue Unterscheidung zwischen einer Metastase und einem zweiten, unabhängigen Tumor. Während Metastasen oft eine unheilbare Situation darstellen, sind zwei separate Tumoren in der Regel behandelbar und potenziell heilbar. Diese diagnostische Differenzierung ist entscheidend und erfordert präzise und spezialisierte Untersuchungen.

Bedeutung spezialisierter Lungenkrebszentren

Die Behandlung und Nachsorge von Lungenkrebs sollte idealerweise in zertifizierten Lungenkrebszentren erfolgen. Diese Zentren bieten Expertenwissen und modernste Diagnosetechniken, um Patienten optimal zu betreuen und die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.